Vitamine
Vitamine sind Stoffe, die in geringen Mengen in der Nahrung enthalten sind. Es sind Nahrungsbestandteile, die im Gegensatz zu den Nährstoffen (Kohlenhydrate, Fette und Eiweiße) keine Energie liefern, für die lebenswichtigen Stoffwechselfunktionen aber essenziell sind.
Bei den Vitaminen lassen sich zwei Gruppen unterscheiden: wasserlösliche und fettlösliche Vitamine. Die meisten wasserlöslichen Vitamine werden in vivo in Co-enzyme umgewandelt, die mit Stoffwechselenzymen zusammenwirken, um ihre biochemischen Funktionen zu erfüllen. Einige Vitamine erhalten erst im Körper ihre definitive Form, die Vorstufen dazu werden als Provitamine bezeichnet.
Die Bezeichnung „Vitamin“ ist ein Kunstwort, das sich aus dem lateinischen „vita“ (das „Leben“ bedeutet) und dem Begriff „Amin“ (stickstoffhaltige Verbindung) zusammensetzt. Diese Bezeichnung wurde erstmals 1910 verwendet. Ein Großteil der Vitamine wurde inzwischen chemisch charakterisiert. Dabei stellte sich heraus, dass nur die wenigsten Vitamine auch Amine sind, die meisten gehören anderen chemischen Stoffklassen an. Die Bezeichnung „Vitamine“ ist somit unrichtig, hat sich aber so eingebürgert. Vitamine erfüllen in allen Lebewesen dieselben Funktionen. Höhere Lebewesen (wie z.B. der Mensch) haben die Fähigkeit verloren, selbst Vitamine zu bilden.
Mineralstoffe
Zusammen mit dem Sonnenlicht bilden Mineralstoffe die Grundlage für das Bestehen lebender Zellen. Mineralstoffe sind noch wichtiger als Vitamine.Der Arzt
und Forscher Dr. Charles Norton schrieb dazu „Wenn Mineralstoffe fehlen, haben Vitamine keine Funktion. Mangelt es an Vitaminen, kann das System
Mineralstoffe einsetzen, aber ohne Mineralstoffe sind Vitamine wertlos.“ Die Bedeutung der Mineralstoffe kann daher auch kaum überschätzt werden.
Mineralstoffe erfüllen eine Vielzahl von Funktionen. Mineralstoffe (Eisen) transportieren Sauerstoff durch unseren Körper. Sie spielen auch eine bedeutende Rolle beim Wachstum und bei der Erhaltung und Wiederherstellung von Geweben. Auch an der Muskelkontraktion, der Nervenfunktion und am Energiehaushalt sind Mineralstoffe beteiligt.
Die essenziellen Mineralstoffe lassen sich in zwei Gruppen aufteilen: die Makroele- mente, von denen der Körper täglich mehr als 100 mg benötigt, und die Mikro- oder Spurenelemente, von denen wir pro Tag kleinere Mengen aufnehmen müssen (unter 100 mg). Zu den Makroelementen zählen Calcium, Chlorid, Magnesium, Kalium, Phosphor, Natrium und Schwefel. Beispiele für Mikroelemente sind Chrom, Kupfer, Jod, Mangan, Molybdän, Selen, Fluorid und Zink. Darüber hinaus gibt es viele Mineralstoffe, die noch nicht als „essenziell“ anerkannt sind, deren Bedeutung für die Gesundheit von der Forschung aber in starkem oder zunehmendem Maße bestätigt wird. Hierzu zählen Bor, Vanadium, Nickel, Zinn und viele andere.
Vitamin-Tabelle – Mineralstoff-Tabelle
Vitamin |
Funktion |
Natürliche Quellen |
Mögliche Mangelerscheinungen |
Vitamin A Retinol |
Benötigt für Haut, Haar, Schleimhäute, Sehvermögen, Knochenaufbau, Wachstum und Widerstandskraft. | Fischleberöl, Milcher-zeugnisse und Eier | Nachtblindheit, verminderte Widerstandskraft gegen Infektionen insbesondere von Nasenhöhle und Rachenraum |
Carotine | Antioxidantien, die freie Radikale unschädlich machen. Un-terstützen das Immunsystem. Betacarotin wird im Körper zu Vitamin A umgewandelt. | Möhren, Aprikosen, Melone, Petersilie, Spinat, Grünkohl, Süßkartoffeln | Beschleunigter Alterungsprozess |
Vitamin B1 Thiamin |
Erforderlich für die Freisetzung der Energie aus Kohlenhydraten. Unterstützt Nervenfunktionen und Verdauung. | Trockenhefe, Bohnen, Vollkornprodukte, Hafer, Schweinefleisch, Gemüse, Milch, Naturreis | Verwirrtheit, Appetitlosigkeit, Verstopfung, Schlaflosigkeit, Depression, Beriberi |
Vitamin B2 Riboflavin |
Erforderlich für die Freisetzung der Energie aus Kohlenhydra-ten, Eiweißen und Fetten. Auch wichtig für Haut und Augen. | Milch, Leber, Eier, Fleisch, grüne Blattgemüse, Hefe, Fisch und Voll-kornprodukte |
Wundheit von Mund, Lippen und Zunge; Schlaflosigkeit, Lichtempfindlichkeit, blutun- terlaufene brennende Augen; schuppige, rote Haut an den Nasenflügeln |
Vitamin B3 Niazin |
Unterstützt das Nervensystem und sorgt für die Energieproduk-tion in den Geweben und Zellen. | Leber, mageres Fleisch, Vollkornprodukte, Erdnüsse, Fisch, Eier, Avocados, Sonnen-blumenkerne, Erbsen, Trockenpflaumen |
Schlaflosigkeit, Müdigkeits-syndrom, geringer Appetit, Verdauungsprobleme, Muskelschwäche, leichte Reizbarkeit, Hautprobleme, wunder Mund |
Vitamin B5 Pantothensäure |
Setzt Energie aus der Nahrung frei. Unterstützt das Wachstumund die Bildung von Hormonen und Abwehrstoffen. | Fleisch, Vollkorn-produkte, Kleie, Leber, Eier, Nüsse, Hefe, Gemüse |
Geschwüre im Zwölffingerdarm, Blut- und Hautprobleme, Müdigkeit, Depressivität, Schwäche, Appetitmangel, Hypoglykämie |
Vitamin B6 Pyridoxin |
Wichtig für die Eiweißsynthese. Unverzichtbar für eine gute Widerstandskraft, das Nervensystem, die Haut, die Muskelnund das Blut. | Avocados, Bananen, Fisch, Kleie, Leber, Melone, Kohl, Milch, Eier, Saaten |
Brennende Füße, Blutarmut, Schlaflosigkeit, Nierensteine, Prämenstruelles Syndrom (PMS), Hautausschlag und trockene Haut, Nervosität, Gliederzucken bei Kindern |
Vitamin B12 Cobalamin |
Erforderlich zur Bildung der roten Blutkörperchen und zumSchutz der Nervenzellen. | Leber, Rindfleisch, Käse, Milch, Joghurt, Eier | Blutarmut, Müdigkeit, Halluzinationen, Nervenschädigungen, Herzbeschwerden und wunde Zunge |
Folsäure | Unverzichtbar für Wachstum und Zellteilung, insbesonderefür die Bildung der roten Blutkörperchen. Besonders wichtigfür Frauen im fruchtbaren Alter. Fördert die Entwicklung des Nervensystems beim ungeborenen Kind. |
Grüne Blattgemüse, Möhren, Leber, Eidotter, Aprikosen, Bohnen, Avocados, Melone, Apfelsinen, Voll-kornprodukte |
Nervosität, schlechtes Gedächtnis, Schlaflosigkeit, Verwirrung, Fehlgeburten, Atemnot, Müdigkeit, Anorexie, Verdauungsprobleme, erhöhtes Krebsrisiko |
Biotin | Beteiligt an der Synthese von Kohlenhydraten, Eiweißen undFetten. Erforderlich für Haut, Haare und Nägel. |
Fleisch, Milch- und Vollkornprodukte, Leber, Eidotter, Nüsse, Früchte, ungeschälter Reis |
Depressivität, Erschöpfung, Haarverlust, graues Haar, Ekzem, Dermatitis. Ein Biotinmangel ist selten. |
Vitamin C Ascorbinsäure |
Antioxidans, das die weißen Blutkörperchen im Kampf gegenInfektionen unterstützt. Erforderlich für Haut und Bindegewebeund zur Aufnahme von Eisen. Begünstigt die Wundheilung. Hemmt die Bildung der kanzerogenen Nitrosamine. Erforderlich für Wachstum und Wiederherstellung von Blutgefäßen, Zellen, Zahnfleisch, Knochen und Zähnen. | Zitrusfrüchte, Gemüse, grüne Paprika, Rosenkohl, Kartoffeln | Langsame Wundheilung, zu hoher Cholesterinspiegel, Probleme mit Herz und Blutgefäßen, Allergien |
Vitamin D Calciferol |
Hilft dem Körper bei der Nutzung von Calcium und Phosphorzum Aufbau der Knochen und Zähne. | Fisch und Lebertran, Hering, Lachs, Aal, Makrele, Eigelb, Butter | Schwaches Knochengerüst, schlechter Stoffwechsel, schlechte Zähne |
Vitamin E | Schützendes Antioxidans. Macht freie Radikale unschädlich. Er-forderlich für die Funktion von Herz und Blutkreislauf, Nerven,Muskeln und roten Blutkörperchen. |
Weizenkeime, Sojabohnen, Pflanzenöle, Brokkoli, grüne Blattgemüse, Vollkornprodukte, Eier, Haferflocken, Mandeln, Butter, Erdnüsse, Saaten |
Herz- und Gefäßkrankheiten, Muskelschwäche, Reizbarkeit, Konzentration-sstörungen, Blutarmut, Altersflecken, Star, Unfruchtbarkeit, fragile rote Blutkörperchen |
Vitamin K | Unterstützt die Blutgerinnung. | Joghurt, Alfalfasprossen, Eidotter, Brokkoli, Rosenkohl, grüne Blattgemüse, Seetang, grüner Tee, Tomaten | Darmkrankheiten, Osteoporose und Blutungen |
Mineralstoff |
Funktion |
Natürliche Quellen |
Mögliche Mangelerscheinungen |
Bor – B | Trägt dazu bei, Calciumverlust und Demineralisierung der Knochen zu verhindern. Kann Gedächtnis und kognitive Funktionen verbessern. | Birnen, Trockenpflaumen, Rosinen, Hülsenfrüchte, Äpfel, Tomaten |
Knochenerkrankungen, Wachstumsprobleme, Arthritis, Pilz- und bakterielle Infektionen |
Calcium – Ca | Baustein der Knochen und Zähne. Erforderlich für die Nerven- und Muskelfunktionen. | Milchprodukte, Hülsen- früchte, Gemüse, Tofu, Lachs, Nüsse | Knochenentkalkung, schlechtes Gebiss und Knochengerüst, Allergien, hoher Blutdruck, Migräne, Herzprobleme |
Chlorid – Cl | Regelt das Säure-Base-Gleichgewicht im Blut und bildet eine chemische Verbindung mit Natrium und Kalium. Regt die Leberfunktion an. Spielt eine wichtige Rolle bei der Verdauung. |
Kochsalz, Meeresalgen, Fischprodukte, Seetang, Oliven, Meerwasser, Wasser des Großen Salzsees |
Frühzeitiger Haar- und Zahnausfall |
Chrom – Cr | Wirkt im Körper als Glukosetoleranzfaktor (GTF), der die Insulinwirkung stimuliert. | Vollkornprodukte, Fleisch, Fisch, Leber, Bierhefe, Pilze, Eidotter | Reizbarkeit, Depressivität, Hypoglykämie, Angstzustände, Diabetes, hoher Cholesterinspiegel |
Eisen – Fe | Bestandteil der roten Blutkörperchen. Wichtig für den Sauerstofftransport durch den Körper und für das Immunsystem. Ist Bestandteil verschiedener Stoffwechselenzyme. |
Meeresalgen, Muscheln, Austern, Nüsse, Kakao- pulver, rotes Fleisch, Eidotter |
Blutarmut, schlechtes Hörvermögen, Regelschmerzen, Restless-Legs-Syndrom, Müdigkeit |
Jod – J | Bildung von Hormonen in der Schilddrüse. Zur Gesunderhaltung von Haut, Haar und Nägeln. |
Fisch, Krusten- und Schalentiere, Ananas, Meeresalgen, Rosinen, Milchprodukte |
Schilddrüsenprobleme, Kropf, zähe Schleimhaut |
Kalium – K |
Bildet zusammen mit Natrium und Chlorid die lebenswichtigen Elektrolytsalze, die für das Flüssigkeitsgleichgewicht im Körper essenziell sind. Beteiligt an
Muskelfunktionen, Nervenleitung, Herztätigkeit und Energieerzeugung. Stabilisiert die innere Zellstruktur. |
Grüne Gemüse, Avocados, Bananen, Nüsse, Sojabohnenmehl, Kartoffeln, Wasser des Großen Salzsees |
Erbrechen, Benommenheit, Muskelschwäche und -lähmung, niedriger Blutdruck, Schläfrigkeit, Verwirrung, extreme Müdigkeit |
Kupfer – Cu | Bestandteil (mit Zink und Mangan) des antioxidativen Enzymsystems. Erforderlich für die Pigmentsynthese und den Eisenstoffwechsel. | Avocados, Innereien, Rübensirup, Krustentiere, Austern, Nieren, Eidotter, Fisch, Hülsenfrüchte | Blutarmut, Ödem, Blutungen, Probleme mit der Hautpigmentierung, Haarprobleme, leichte Reizbarkeit, Verlust des Geschmackssinns, Appetitverlust |
Magnesium – Mg | Beteiligt an über 200 Funktionen im Körper. Spielt eine Rolle beim Knochenaufbau, der Energieproduktion und den Muskel- und Nervenfunktionen. Auch bedeutsam für Herz und Blutkreislauf. Bestandteil vieler Enzyme. Co-Faktor für Vitamin B und C. |
Wasser aus dem Großen Salzsee in Utah – einem der reichhaltigsten Vorkommen an natürlichem Magnesium. Naturreis, Sojabohnen, Nüsse, Fisch, Hülsenfrüchte, Vollkornprodukte, Bierhefe, grünes Blattgemüse, Zartbitterschokolade |
Unregelmäßiger Puls, Antriebsmangel, Nierensteine, Asthma, Osteoporose, Depressivität und Angstzustände, PMS, Regel-schmerzen, Fibromyalgie, Glaukom, Diabetes, geringe Ausdauer (insbesondere bei Sportlern), Schlaflosigkeit, Migräne, Zahnfleischprobleme, zu hoher Cholesterinspiegel, hoher Blutdruck, Gehörverlust, Prostataprobleme |
Mangan – Mn |
Bestandteil (mit Zink und Kupfer) des antioxidativen Enzymsystems. Erforderlich für den Knochenaufbau, die Gelenke und das Nervensystem. |
Vollkornprodukte, Nüsse, Gemüse, Leber, Möhren, Tee | Dermatitis, schlechte Gedächtnisfunktion, Epilepsie, Blutarmut, Diabetes, Herzbeschwerden, Arthritis |
Molybdän – Mo |
Beteiligt am Stoffwechsel schwefelhaltiger Aminosäuren und an der Produktion von Harnsäure. Antioxidans. Erforderlich für die Synthese von Taurin. |
Buchweizen, Weizenkeime, Hülsenfrüchte, Leber, Vollkornprodukte, Eier | Impotenz bei Männern, leichte Reizbarkeit, unregelmäßiger Puls |
Natrium – Na | Sorgt dafür, dass die Muskeln und Nerven richtig funktionieren. | Speisesalz, Schalentiere, Möhren, Rüben, Artischocken, getrocknetes Rindfleisch | Sonnenstiche, Benommenheit durch Hitze |
Phosphor – P | Erforderlich für den Gesamtaufbau des Körpers. Bestandteil von ATP, dem Energieträger in den Muskeln. | Fleisch, Hefe, Vollkorn- produkte, Käse, Nüsse, Soja, Fisch |
Verwirrung, Appetitmangel, Schwäche, leichte Reizbarkeit, Sprachprobleme, verminderte Widerstandkraft gegen Infektionen, Blutarmut |
Selen – Se |
Wirkt als Antioxidans und bietet Schutz vor Alterserscheinungen. Trägt zur Prävention von Immunkrankheiten bei. |
Thunfisch, Hering, Tomaten, Zwiebeln, Brokkoli, Weizenkeime und Kleie |
Verminderte Immunität und Widerstandskraft gegen Infektionen, verminderte Zeugungs-fähigkeit bei Männern, Altersflecken, verzögertes Wachstum |
Vanadium – V | Bedeutsam für das Elektro-lytgleichgewicht. Für die Aktionspotentiale von Muskeln und Nerven. Für Knochen und Zähne. | Petersilie, Radieschen, Kopfsalat, Knochenmehl, Krebse | Nicht bekannt |
Zink – Zn |
Wichtiger Hüter des Immunsystems. Unentbehrlich für die Struktur und Funktion von Zellmembranen. Erforderlich für die Fortpflanzung und den Blutzuckerspiegel. |
Fleisch, Pilze, Saaten, Nüsse, Austern, Eier, Vollkornprodukte, Bierhefe | Unfruchtbarkeit bei Männern, Hautausschlag, Arthritis, Geschwüre, Wachstumsprobleme, Allergien, Alkoholabhängigkeit |